Arno Bruder, Fachberater des Bezirks Oberbayern für das Imkereiwesen, informierte am vergangenen Montag bei der FDP Erding über seine Arbeit und die Herausforderungen für die Bienenzucht in den nächsten Jahren. Bei der gut besuchten Veranstaltung der Freien Demokraten in Dorfen mit ihren Kandidaten für den Landtag sowie den Bezirkstag, Christian Korn und Arndt Scheffler, zeigte er die Bedeutung von Bienen und Insekten für die Ernährung des Menschen, die volkswirtschaftliche Bedeutung ihrer Bestäubungsleistung und das Ausmaß des Insektensterbens auf.
Seit 1989, so Bruder, seien die Fluginsekten um 80 % zurückgegangen. Die Hälfte der Wildbienenarten sei verschwunden. Das liege sowohl am Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft als auch an einer immer stärker maschinengerecht gestalteten Landschaft. Bruder plädierte für bienenfreundliche Gärten mit Blühland, einheimischen Pflanzen, Gartenkräutern und wilden Ecken, für möglichst gut vernetzte Blühstreifen, aber auch für eine Landwirtschaftspolitik, die nicht mehr die Massenproduktion bevorzuge. Die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln müsse in deren Zusammenspiel, nicht getrennt nach Substanzen bewertet werden.
In einer lebhaften Diskussion kamen sowohl Gestaltungsmöglichkeiten für jeden einzelnen als auch weitere Gefahren für die Bienen, wie zum Beispiel die Varroamilbe, zur Sprache. Die FDP steht dafür, den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken, sieht aber Totalverbote für die Landwirtschaft skeptisch. Die EU-Kommission hat inzwischen die Verwendung mehrerer Neonikotinoide im Freiland im Interesse des Bienenschutzes verboten.

Zahlreiche Interessierte, Imker und Mitglieder folgten dem Vortrag

1. Vorsitzender Thomas Schuster (rechts) bei der Begrüßung von Fachberater Arno Bruder (links)