FDP Kreisrätin Rosmarie Neumeier-Korn stellt folgenden Antrag im Kreistag:
Wir möchten bitten, die Möglichkeiten zu prüfen, um im Landkreis Erding die Wasserstofftechnologie zu fördern.
Insbesondere ist zu prüfen, ob eine Wasserstoff-Tankstelle an einem geeigneten Standort gefördert werden kann. Diese soll mit grünem Wasserstoff als Energielieferant für den Großlastverkehr und Busse im ÖPNVdienen.
Ziel:
Zukunftsweisende, emissionsweisende umweltfreundliche Mobilität, mit größerer Reichweite im
Straßenverkehr, schneller und 100% grüner Betankung, insbesondere für den Regionalverkehr.
Begründung:
• Wasserstoff ist für die Energiewende unverzichtbar. Wasserstoff wie auch Batterie-Elektromobilität sind nachhaltige Alternativen zu Verbrennungsmotoren mit fossilen Rohstoffen. Beide Technologien haben optimale Einsatzbereiche, Batterie-Elektrofahrzeuge auf kürzeren Distanzen im städtischen Verkehr, Wasserstoff Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge bei größeren Strecken, z.B. im Regionalverkehr. Beide Technologien werden für eine schnelle und nachhaltige Verkehrswende gebraucht.
Für die Einführung der Wasserstoff Brennstoffzellentechnik sind ähnlich wie für die Batterie-Elektromobilität günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, wie sie derzeit im Modellprojekt „Grüne Wasserstoffmodellregion der Landkreise Landshut, Ebersberg und München“ in der Metropolregion München geschaffen werden.
• E-Mobilität mit Batterien trifft nicht auf die Kapazitäten landkreisweit die Mobilität sicherzustellen, durch schlechte Strominfrastruktur (örtliche Stromnetze können in absehbarer Zeit den Bedarf nicht mehr
abdecken, Engpässe sind zu befürchten), Stromausfälle sind vorprogrammiert und ein notwendiger
Netzausbau der Stromleitungen sind die Folge.
• E-Fahrzeuge mit Batterien haben lange Stand-Ladezeiten und sind im Alltag nicht überall optimal einsetzbar, wie im Busverkehr oder bei Schwerlastverkehr von Speditionen. Eine Wasserstoffbetankung mit einer
Reichweite von 400 km und mehr, für Busse und Lkw dauert weniger als 10 Minuten.
• E-Fahrzeuge mit Batterien sind bei Kurzstrecken-Einsatz sinnvoll, da sie hier die günstigste Mobilitätsoption sind.
• Wasserstoff Brennstoffzellenbusse und Lkw betankt mit grünem Wasserstoff sind die derzeit nachhaltigste Mobilitätsoption, da bei der Herstellung der Fahrzeuge wenig Energie für die Batterieherstellung eingesetzt werden muss und zudem kein CO2-belasteter Netzstrom geladen wird, sondern grüner Wasserstoff aus Bayern mit 100% grüner Herstellung aus erneuerbarer Energie. Batteriebusse in Bayern laden insbesondere nachts mehrheitlich fossilen oder über Kernkraft hergestellten Strom.
• Um einen Beitrag zur Energiewende im Landkreis zu leisten, bietet sich die geografische Lage an. Im Landkreis Erding gibt es bereits am Flughafen an der Landkreisgrenze eine Wasserstofftankstelle, die allerdings nur für Pkw eingesetzt werden kann (700 bar Gasoption). Der Landkreis Erding mit der Nord-Südachse durch die B 15 und A92, sowie Ost-Westachse durch die neue A94 und die B388 könnte hier eine Versorgungslücke schließen, mit einem zusätzlichen Standort an einer der Hauptverkehrsachsen. Sinnvoll könnet eine mögliche Zusammenarbeit mit einem potenten Wirtschaftsunternehmen aus der Logistik-Branche sein, die wie bereits bei Busherstellern in den Landkreisen München und Ebersberg auch Tankstellen auf oder nahe der Betriebshöfe für die Bus- und Lkw-Betankung (350 bar Gasoption) erhalten können.
• Die Nachbarlandkreise haben bereits die Wasserstoff Verbundregion Landshut-München-Ebersberg gegründet. Wir sind sozusagen hier ebenfalls geografisch ein weißer Fleck in der Mitte.
• Es gibt Förderungen des Bundesministeriums für Wasserstoff im öffentlichen Nahverkehr.
• Bereits bekannt, gibt es im Landkreis Erding batteriebetriebene Busse im Nahverkehr, diese könnte man ja weiterhin im Stadtbusverkehr sinnvoll einsetzen, aber für den Überlandbusverkehr, wäre Wasserstoff
sicherlich eine nachhaltige und zeitnah einsetzbare Alternative zum fossilen Verbrennungsmotor.
Eine Überlegung könnte sein, die Energievision Landkreis Erding Projektentwicklungs GmbH (EVE) in das Projekt einzubinden. Die neben dem Ziel Windkraft und E-Ladestationen auch den Grünen Wasserstoff für den ÖPNV, LKW oder auch PKW für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen könne.
Mit freundlichen Grüßen
Rosmarie Neumeier-Korn, FDP Kreisrätin